
Für Solidarität, Menschlichkeit und Unterstützung – Unser Aufruf zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni
2025Der Weltflüchtlingstag am 20. Juni wurde 2001 durch die Vereinten Nationen ausgerufen und Flüchtlingen auf der ganzen Welt gewidmet. Dies geschah im Gedenken an die 50 Jahre zuvor erfolgte Verabschiedung der Genfer Flüchtlingskonvention, die den Grundstein für die internationale, rechtliche Definition, Stellung und Anerkennung von Flüchtlingen legte. Nun Jahrzehnte später, in einer Zeit in der der politische und gesellschaftliche Diskurs sowie der Umgang mit vulnerablen Menschen und Personengruppen immer rauer zu werden scheint, möchten wir den Weltflüchtlingstag nutzen, um Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen.
Wieso ist uns dies als Beratungsstelle für Frauen* und INTA+ ein Anliegen? Die Antwort ist im Grunde einfach und geht auf unsere Haltung zurück: Menschlichkeit im Miteinander und Solidarität mit vulnerablen Menschen sind hohe Güter, die es aktiv zu schützen und zu unterstützen gilt. Gleichzeitig sind die häufigsten Gründe für Flucht und Vertreibung, unserem Verständnis nach, oft direkte oder indirekte Folgen von Gewalt- und Machtvorstellungen, die meist auch in patriarchalen Weltvorstellungen verankert sind. So sehen wir es als Teil unseres Auftrages als intersektionell-feministisch ausgerichtete Beratungsstelle für Frauen* und INTA+ – also für Personengruppen, die verstärkt vulnerabel gegenüber patriarchalen Gewalt- und Machtdynamiken und -handlungen sind – auf das Leid von Geflüchteten und Flüchtlingen sowie Möglichkeiten zur Unterstützung aufmerksam zu machen. Zudem werden wir in unserer Beratungsarbeit oft konfrontiert mit dem Leid und den teilweise massiven nachhaltigen Folgen von Gewalterfahrungen, die Frauen und INTA+ im Zuge ihrer Fluchtgeschichte oft erleben. Daher ist es uns auch wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass diese häufig traumatisierenden Erfahrungen und deren Folgen ebenfalls zu adressieren und ernst zu nehmen sind. In diesem Sinne möchten wir über Anlaufstellen und Organisationen in Bonn informieren, die der Unterstützung von Geflüchteten und Flüchtlingen dienen. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl solcher Anlaufstellen:
Anlaufstellen für geflüchtete Frauen[1] in Bonn
- SOLWODI Bonn als Unterstützung für Frauen*, die betroffen und bedroht sind von Menschenhandel, Zwangsprostitution, Zwangsverheiratung, Gewalt im Namen der sogenannten „Ehre“ und Genitalverstümmelung
- Frauenprojekt Nina & Nour der Flüchtlingshilfe Bonn e.V.
- Schwangerenberatung für geflüchtete Frauen bei donum vitae
- Internationales Frauenzentrum Bonn e.V.
[1] Anmerkung: Als TuBF wissen wir nicht und können nicht sicherstellen, dass alle hier aufgelisteten Anlaufstellen ihre Angebote neben Frauen* auch immer an INTA+ richten. Erkundigen Sie sich im Zweifelsfall direkt bei den entsprechenden Organisationen.
Allgemeine Anlaufstellen für Geflüchtete in Bonn
- Infoseite „Geflüchtete in Bonn“ des Amts für Integration und Vielfalt der Stadt Bonn
- Fachdienst für Integration und Migration im Haus Mondial des Caritasverbandes: Beratungs- und Begegnungsangebote, sowie Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte.
- Psychosoziales Zentrum (PSZ) des Caritasverbandes: Psychologische und sozialarbeiterische Unterstützung, Krisenintervention, Asylberatung für queere und vulnerable Schutzsuchende und weitere Angebote
- Im PSZ gibt es für Geflüchtete mit ungesichertem Aufenthaltsstatus die Möglichkeit (Dolmetscher*innen-gestützte) Psychotherapie zu erhalten!
- Bleibewerk Bonn des Kölner Flüchtlingsrat e.V.: Unterstützung und Beratung von Geflüchteten
- Evangelische Migrations- und Flüchtlingsarbeit Bonn (EMFA): Begleitung und Beratung bei rechtlichen, sozialen und seelsorgerischen Problemen.
- Geflüchtetenarbeit des Diakonischen Werks Bonn: Diverse Angebote zur Förderung von Teilhabe und Begegnung
- Flüchtlingshilfe des Kirchengemeindeverbandes Bad Godesberg
Möchten Sie Geflüchtete und Flüchtlinge unterstützen? Dann können Sie sich direkt an die oben genannten Organisationen wenden oder z.B. folgende Möglichkeiten in Erwägung ziehen:
- Flüchtlingshilfe Bonn e.V.: Unterstützen durch Ehrenamtstätigkeiten oder Spenden
- Spenden für die UNO-Flüchtlingshilfe e.V.
- Spenden für Flüchtlingskinder weltweit bei UNICEF
- Spenden für die weltweite Flüchtlingshilfe der Aktion Deutschland Hilft
Im Folgenden finden Sie allgemeine Informationen und Ressourcen zu Flucht, Geflüchteten und zum Weltflüchtlingstag:
- UNHCR-Hilfeportal für Geflüchtete in Deutschland
- UNO-Flüchtlingshilfe e.V. informiert über Fluchtursachen und -folgen, unterstützt die Integration von Flüchtlingen.
- UNICEF: Fragen und Antworten zum Weltflüchtlingstag
… sowie abschließend aktuelle öffentliche Stellungnahmen, Aufrufe und Meinungen zum Umgang dem Thema Flucht und Flüchtlingspolitik:
- „Die Menschlichkeit nicht aufs Spiel setzen!“ Ein Appell von Parnian Parvanta, der Vorstandsvorsitzenden von Ärzte ohne Grenzen Deutschland (Januar 2025).
- „Verantwortung für das globale System des Flüchtlingsschutzes wahrnehmen“ Empfehlungen des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) an den 21. Deutschen Bundestag und die Bundesregierung.