blüte

Beratung und Therapie. Begegnungen auf Augenhöhe

2020

Die Begegnungen im Rahmen von Beratung und Therapie sind von besonderer Art. Sie sind nicht gegenseitig in dem Sinne, dass Klient*in und Therapeut*in gleichermaßen Raum einnehmen, sondern das Anliegen der Klient*in steht im Mittelpunkt.

Was die Qualität der Beratung / Begleitung in der TuBF ausmacht und von Frauen* als ermutigend erlebt wird ist unsere Haltung, der Klient*in auf Augenhöhe zu begegnen. Frauen*, die in einer Krise sind und sich dafür entscheiden, nach Unterstützung zu suchen, brauchen den Respekt und die Anerkennung für ihre Entscheidung und wollen weder als hilflose Patient*in angesehen, noch kontrolliert oder bevormundet werden.

Die Begegnungen im Rahmen von Beratung und Therapie sind jedoch von besonderer Art. Sie sind nicht gegenseitig in dem Sinne, dass Klient*in und Therapeut*in gleichermaßen Raum einnehmen, sondern das Anliegen der Klient*in steht im Mittelpunkt. Das nennen wir professionelle Distanz.

Diese Distanz schützt die Klient*in davor, mit Privatthemen oder Problemen der Therapeut*in belastet zu werden. Sie ermöglicht es, dass die Klient*in ihren Raum einnehmen und füllen kann und  eine respektvolle und zugewandte Resonanz durch die Therapeut*in erfahren kann. Die Therapeut*in achtet auf eigene ausreichende Selbstfürsorge, damit sie diesen Raum gut halten kann und ist transparent in ihren Grenzen. So wird der therapeutische Raum zu einem sicheren Ort, der Entwicklung ermöglicht.

Fehlt diese professionelle Distanz, kann das der Klient*in schaden.

Damit ein Kontakt auf Augenhöhe gelingen kann, ist es notwendig, das Berater*innen und Therapeut*innen einen bewussten und sensiblen Umgang mit dem Machtpotential, das einer Beratungs- oder Therapiesituation innewohnt, erlernen, um den Klient*innen immer wieder mit Achtung und Würdigung zu begegnen.