Abla Palavra… Rückblick auf die Lesung mit Lütfiye Güzel am 8. März in der TuBF

2024

In Wohnzimmeratmosphäre las und sprach die Dichterin Lütfiye Güzel am 8. März 2024 in der TuBF über „die Kunst und das sogenannte Leben“. Die langjährige TuBF-Mitarbeiterin Ayfer Avci moderierte durch den Abend. Ein Event voller Überraschungen, Verwirrungen, Höhen, Tiefen, Weiten und Gemeinschaft.

Wortfetzen, schnell aneinandergereiht, ein verschmitztes Lächeln der Dichterin begegnet einem verschmitzten Lächeln der Moderatorin. Eine vertraute Begegnung unter eigentlich Fremden. Wortspiele folgen Assoziationen, folgen Bilder, folgen Fragen, folgen Fragezeichen, folgen Ausrufezeichen. Lütfiye Güzel erzählt aus ihrem Leben, aus dem Ruhrgebiet, von Begegnungen und Beobachtungen. Abstrakt und dennoch in kleinen Geschichten.   

Immer wieder mit eingebunden wird Ayfer Avci, als Moderatorin, als Begleiterin. Am Ende der Lesung werden auch die Zuhörer*innen aktiver, es folgen interessierte Fragen, buntes Feedback, Austausch. „Es hat schon fast etwas Therapeutisches hier“, sagt eine Teilnehmer*in. Ideen, Inspiration und Neugierde liegen in der Luft.

fahren
erinnerungen straßenbahn
die hohlräume
sind bewohner
die nächsten tage
athletisch wegschubsen
der freiheitsdrang
noch roh

aus: Lütfiye Güzel – keinkontexten (2024)

Was ist in unseren Teilnehmer*innen nachgeklungen?

„einzigartig eigenwillig, einzigwillig eigenartig – im Besten Sinne.

das Leben in Zeitlupe und Schnelldurchlauf.

„ «Im Rückspiegel nach vorne schauen?» Hm, was soll das? Bevor ich darüber nachdenken kann, geht die Lesung auch schon weiter. Plötzlich bin ich hellwach, die Autorin nimmt mich mit ihren Texten mit, ihre Sprache begeistert mich und Wortfetzen bleiben hängen.“

Heimat, Freude, Melancholie.

„Grau, warm, Echtheit.

„Ich konnte mich mit vielen Worten oder Launen identifizieren.“

„die Moderatorin…hat mich beeindruckt…ihre Fragen an die Protagonistin.. ihre Freiheit.. voll Respekt. Die Moderatorin hat mir Halt gegeben. Ich bin dankbar, dass ich da war. “

schrecklich schöne Welt.“

„Leichtigkeit in Schwere, Schwere in Leichtigkeit.“

„Ich war heute auf vielen Veranstaltungen, aber diese hier hat mir mit Abstand am besten gefallen.“

Zu sehen ist der Raum in der TuBF, in dem die Lesung stattfand. Links befindet sich ein graues Sofa mit bunten Kissen, rechts danebem in zwei Reihen insgesamt 12 Stühle aufgestellt. Hinten im Raum befindet sich eine große Fensterfront mit breitem Fensterbrett, auf dem ebenso Kissen zum Sitzen liegen. Rechts im Bild ist das Lesepult mit Stuhl und Stehlampe zu sehen, dahinter das Plakat zur Veranstaltung.
Lesungsraum in der TuBF: In gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre fanden hier ca. 20 Gäst*innen Platz.

war schon jung
jetzt hinlegen

aus: Lütfiye Güzel – L-Abla (2022)

Über die Dichterin Lütfiye Güzel:

Lütfiye Güzel, 1972 in Duisburg geboren, ist zwischen dem Ruhrgebiet und Berlin unterwegs. Sie ist Dichterin und bringt seit 2014 Gedichte unter ihrem eigenen Label go-güzel-publishing heraus. 2017 wurde Lütfiye Güzel mit dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet. Seit Oktober 2023 veröffentlicht sie zudem unter dem Titel #süperdespresyon eine einsame Kolumne für Interkultur Ruhr. Erfahren Sie mehr über Lütfiye Güzel und ihre Werke hier.