6. Juli 2024: Disability und Mad Pride Bonn

2024

Am 6. Juli 2024 fand zum 2. Mal die Demonstration „Disability und Mad Pride Bonn“ statt. Besucher*innen wie ich, Ayfer Avci aus der TuBF Frauen*beratung in Bonn, konnten sich an den Infoständen beispielsweise über Ableismus informieren.

Ableismus ist eine besondere Form von Diskriminierung, bei denen Menschen mit einer Behinderung oder psychischen Erkrankung bestimmten Vorurteilen, Vorannahmen und Beeinträchtigungen ausgesetzt sind.

Hier stellt sich die Frage: Was versteht man eigentlich unter Behinderung? Welche Menschen sind von Ableismus betroffen? Eine allgemeingültige, rechtsverbindliche Definition von Behinderung gibt es laut dem BMZ nicht. „Man ist nicht behindert, man wird behindert“, d.h. Menschen mit bestimmten Voraussetzungen werden an einer vollständigen, uneingeschränkten Teilhabe an unserer Gesellschaft z.B. durch Gegebenheiten in ihrer Umwelt oder von negativen Einstellungen, Vorurteilen ihrer Mitmenschen behindert [1]. Manche Behinderungen sind dabei für Außenstehende sichtbarer als andere, werden mehr – oder zumeist weniger – bei der Gestaltung von z.B. Baumaßnahmen, Arbeitsplätzen, Veranstaltungen, Medien, beim Umgang mit unseren Mitmenschen und vielen weiteren Bereichen mitgedacht. Aktion Mensch nennt zur Orientierung als Oberkategorien für Behinderungsformen: Geistige Behinderungen, innere Erkrankungen (z.B. chronische Stoffwechselkrankheiten), Körperbehinderungen, Lernbehinderungen, Psychische Behinderungen und Sinnesbehinderungen (z.B. Hör- oder Sehvermögen betreffend). [2].

Aufgrund negativer Vorannahmen vieler Menschen kommt es zu Ableismus: Zur Ungleichbehandlung von Menschen mit Behinderung und/oder psychischen Erkrankung. Diese Art von Diskriminierung war auch Inhalt der Kundgebung. Queere Personen mit einer psychischen Erkrankung oder Behinderung oder nichtqueere Menschen mit einer Behinderung sprachen in ihren Beiträgen über Rassismus, Diskriminierung und Abwertung, die sie im Laufe ihres Lebens durch die Institutionen, das Gesundheitssystem und der Gesellschaft erfahren haben. Besonders deutlich wurde, dass diese Art der Diskriminierung sehr viel Leid verursacht und ein gesamtgesellschaftliches Umdenken erforderlich macht mit dem Ziel eine inklusive Gesellschaft zu werden.

Mehr über die Disability and Mad Pride erfahren Sie hier.

Weitere Infos zum Thema Ableismus:

  • Aktion Mensch: Was ist Ableismus? Verfügbar hier.
  • Bundeszentrale für politische Bildung (2023): Ableismus und Behindertenfeindlichkeit. Verfügbar hier.
  • Buch-Tipp: Anne Gersdorff & Karina Sturm (2024): Stoppt Ableismus! Diskriminierung erkennen und abbauen. Verfügbar in Ihrer lokalen Buchhandlung oder z.B. hier.
  • Hörbuch-Tipp: Luisa L’Audace (2023): „Behindert und Stolz“. Verfügbar z.B. hier.
TuBF-Kollegin Ayfer Avci (zweite von links) auf der Disability and Mad Pride 2024

Quellen:
[1] Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Definition von Behinderung. Verfügbar hier.
[2] Aktion Mensch: Behinderungsformen. Ein kurzer Überblick. Verfügbar hier.